Ace 30: Erste Bilder vom Test des heißen Hochsee-Renners | YACHT

2022-10-14 22:52:49 By : Ms. evelyn yu

Ein Mini 6.50 – zu klein. Die Figaro 3 – zu selektiv. Eine neue Class 40 – viel zu teuer. Wer ernsthaft Hochseeregatten einhand oder zweihand segeln will in einer der angesagtesten Klassen, muss entweder reich oder kompromissbereit sein, am besten beides. Bisher jedenfalls. In dieses Dilemma hinein hat Antoine Manfray einen potenten Raumschotsrenner von neun Meter Länge konstruiert: die höchst interessante und unterhaltsame Ace 30. Wir haben sie vor La Rochelle getestet

Sie interessant zu nennen wäre die Untertreibung des Jahres. Die Ace 30 ist ein in jeder Hinsicht herausragendes Boot: im Design polarisierend, in der Bauart unkonventionell, an und unter Deck so reduziert und nutzenorientiert wie ein Hammer und unter Segeln eine Granate – dann jedenfalls, wenn es mit mehr als zehn, zwölf Konten weht.

Visuell wirkt sie vor allem dank der großen Scheiben im Kajütaufbau und wegen der Kantigkeit ihrer Rumpfform etwas grob behauen. Doch es gibt wenige Yachten, die so konsequent aufs Meilenmachen hin konzipiert sind. Das wird beim Klicken durch unsere Fotogalerie schnell deutlich.

Der Rumpf entsteht über einem Mallengerüst aus Sperrholzplatten, die anschließend überlaminiert werden – ähnlich wie die Yachten von RM. Daher auch die Chines und die vor allem im Scow-Bow-ähnlichen Rumpf auffälligen Kanten und Fasen.

Mit 2,7 Tonnen ist die Ace 30 geringfügig leichter als die aus GFK gebaute Dehler 30 od, die einen ähnlichen Einsatzzweck verfolgt, aber breitbandiger ausgelegt ist. Die Ace ist mehr für Reachingkurse optimiert; am Wind bremst der platte Bug in der Welle doch merklich. Dafür kommt der Offshore-Pocket-Racer leicht ins Gleiten und überzeugt mit sehr hoher Steifigkeit. Genial die schnelle und leichte Verstellbarkeit der Ruderlage über gegenläufige Gewindestangen, cool das frühen Class 40s ähnliche Interieur.

Die Ace 30 ist ohne jeden Zweifel ein Boot, das Segler entweder komplett begeistert oder ziemlich verstört. Uns hat sie mit ihrer praxisorientierten Geradlinigkeit schwer in ihren Bann geschlagen. Tolles Teil. Mit 250.000 Euro aber leider auch recht teuer.

In Kürze mehr. Hier erst mal einige Einblicke in die Besonderheit des IRC-Racers! Und unter diesem Link geht’s zur Homepage des Konstrukteurs und Erbauers, Antoine Manfray (bitte klicken!)

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